Einzigartige Nacht-OL Schweizermeisterschaft auf der Bettmeralp
Am letzten Samstag um halb neun Uhr nachts, als es eingedunkelt war, startete der erste Läufer an der diesjährigen Nacht-OL Schweizermeisterschaft, der NOM. Die Schweizermeisterschaft wurde von den Orientierungslaufvereinen OLG Thun und OLG Bern organisiert und fand im Oberwallis auf der Bettmeralp statt. Es war wahrlich ein einzigartiger Nacht-OL, das vor allem, weil er in ungewöhnlichem Gelände stattfand. Während des Laufs durchquerte man viel offenes Gelände, das im Winter als Skipiste genutzt wird, jedoch durchlief man nur wenige, kleinere Waldgebiete. Untypisch für einen Nacht-OL. Aber auch die Wetterbedingungen und der Fast-Vollmond sorgten für eine besondere Atmosphäre.
Markant waren auch die Seen und Sümpfe, welche als Anhaltspunkte in der Dunkelheit dienten, wenn man dann plötzlich nasse Füsse bekam. Zudem waren es verhältnismässig sehr lange Bahnen mit viel Steigung. Aufgrund des anspruchsvollen und doch auch gefährlicheren Geländes waren alle Teilnehmer verpflichtet, eine Trillerpfeife bei sich zu tragen.
Im Ziel beim Sportzentrum Bachtla angekommen, schwärmten die ersten Läufer bereits vom traumhaften Laufgebiet auf über 2000 Meter über dem Meer, welches nun durch die scheinwerferartigen Stirnlampen der restlichen Läufer erleuchtet wurde.
Insgesamt standen rund 700 Läufer am Start. Von den «Huttwiler Habitués» gewann Silvio Strub seine Kategorie der Herren 70 mit mehr als zwei Minuten Vorsprung. Aber auch Ernst Kläy gelang ein guter Lauf, er belegte den 7. Rang. Sarina Kyburz lieferte eine super Leistung mit dem vierten Rang in der Kategorie der Damen-Elite. Da die zweitplatzierte jedoch keine Schweizerin, sondern Dänin war und nicht an der Schweizermeisterschaft gewertet wird, erhielt Sarina die bronzene Medaille.
Ich selber lief in meiner Alterskategorie der Damen16 auf den undankbaren vierten Rang und verpasste das Podest. Kaja Stalder, ebenfalls von der OLV Langenthal, konnte sich in der Kategorie DAL den guten fünften Rang erkämpfen.
Die Elitekategorien konnten Simona Aebersold und Matthias Kyburz für sich entscheiden. Die NOM wurde als vierter Lauf des Swiss Orienteering Grand Slam by EGK gewertet und war somit auch für viele Eliteläufer die letzte Gelegenheit, sich einen Platz für den Final am 13. November zu sichern.
Nach dem Lauf konnte man sich dann vor Ort in der Festwirtschaft verpflegen. Als die letzten Läufer im Ziel eingetrudelt waren, kehrte allmählich Ruhe auf der Bettmeralp ein. Die Läufer mussten sich nun erholen, denn schon am nächsten Tag erwartete sie die nächste Herausforderung. Am Samstag und Sonntag fand je ein nationaler OL über die Mittel- resp. Langdistanz statt. Dabei wurden rund 1500 Breitensportler*innen aus der ganzen Schweiz erwartet. Zudem traten rund 150 Athletinnen und Athleten aus verschiedenen europäischen Nationalkadern am Euromeeting gegeneinander an.
Der Anlass fand selbstverständlich mit Corona-Schutzkonzept statt, alle ab D/H16 Kategorie, alle Begleitpersonen und alle Helfenden im Wettkampfzentrum mussten ein gültiges Covid-Zertifikat (geimpft, genesen, getestet) zusammen mit einem gültigen Ausweis (ID, Pass, Fahrausweis) vorweisen können. Die Startnummer wurde erst nach dem Zertifikatscheck herausgegeben. In Innenräumen (WKZ) galt zudem Maskenpflicht.
Vollständige Rangliste auf www.solv.ch
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